Drei Vorschläge für die neuen Online-Kommissionen der CDU: Open Access, Wissenschaftsnachwuchs und Skybeamer
(von Christian Reinboth)
Im Februar vergangenen Jahres beschloss der CDU-Bundesvorstand im Rahmen einer Klausurtagung im schönen Erfurt die Einrichtung dreier Kommissionen, die mit der inhaltlichen Weiterentwicklung des CDU-Programms betraut wurden, und die von Julia Klöckner MdL (Nachhaltigkeit), Armin Laschet MdL (Bürgergesellschaft) und Thomas Strobl MdB (Zukunft der Arbeit) geleitet werden. Seit Ende Dezember haben nun auch alle „einfachen“ CDU-Mitglieder die Möglichkeit, eigene Vorschläge in die Programmdiskussion einzubringen – eine Möglichkeit, von der ich als großer Befürworter digitaler Basisarbeit natürlich gerne Gebrauch mache. Ich würde mich freuen, wenn das eine oder andere hier mitlesende CDU-Mitglied sich die Zeit nehmen würde, einen (oder mehrere) dieser Vorschläge durch einen Klick auf der (nur für CDU-Mitglieder zugänglichen) Online-Plattform CDUPlus zu unterstützen oder durch einen (gerne auch kritischen) Kommentar aufzuwerten. Da CDUPlus den Umfang aller Vorschläge auf 800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) beschränkt, habe ich mir erlaubt, jedem Vorschlag einige weiterführende Links zum jeweiligen Thema beizufügen. Über den Link direkt unter dem Vorschlag öffnet sich die Disskussionsseite auf CDUPlus.
Vorschlag I: Freier Zugang zu öffentlich finanzierter Forschung (Open Access)
Damit die Ergebnisse von in Deutschland staatlich geförderter Forschung möglichst vielen Studierenden, Wissenschaftlern und anderen Interessenten zur Verfügung stehen, sollte sich die Union für eine konsequentere Umsetzung des Open Access-Prinzips in der öffentlich finanzierten Forschung einsetzen. Dies bedeutet, dass es Wissenschaftlern/innen in stärkerem Umfang ermöglicht werden muss, in Fachzeitschriften erschienene Forschungsergebnisse, die aus staatlich geförderter Forschung hervorgegangen sind, auch der interessierten Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Die deutschen Steuerzahler gehören zu den großzügigsten Förderern wissenschaftlicher Forschung weltweit und dürfen zu Recht erwarten, freien Einblick in die Ergebnisse der von ihnen finanzierten Projekte zu erhalten.
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Weiterführende Links zum Thema:
– Themenseite Open Access beim CDU-Arbeitskreis Netzpolitik
– Netzpolitik.org: CDU für Recht auf Remix und mehr Open Access
– CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Open Acces mit Zweitveröffentlichungsrecht flankieren
– Diskussionspapier der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Urheberrecht in der digitalen Gesellschaft
Vorschlag II: Verbesserung der prekären Lebens- und Arbeitssituation von Nachwuchswissenschaftlern
Damit der Wissenschaftsstandort Deutschland in einer globalisierten Welt seine hohe Attraktivität behält und Talente nicht ins Ausland abwandern, sind die Arbeitsbedingungen für den Nachwuchs an deutschen Hochschulen – insbesondere im Hinblick auf die oft prekären Arbeitsverhältnisse – nachhaltig zu verbessern. Viele Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler hangeln sich derzeit in der Praxis von einem befristeten Teilzeit-Vertrag zum nächsten, bis entweder die Förderkette abreißt oder der Frust so groß wird, dass die Wissenschaft oder eben der Standort Deutschland verlassen wird. Über 80% unseres wissenschaftlichen Nachwuchses sind nur befristet beschäftigt, ein Großteil davon lediglich in Teilzeit. Deren Chancen auf eine gute Karriere-, Familien- und Lebensplanung müssen erweitert werden.
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Weiterführende Links zum Thema:
– ScienceBlogs: Halbtagsjob Wissenschaft
– Das Templiner Manifest: An den Unis muss sich etwas ändern!
– Deutschlandfunk: Akademikerleben zwischen Frust und Planstellen
– Tagesspiegel: Prekäre Arbeitsverhältnisse an Universitäten nehmen zu
Vorschlag III: Erlass möglichst weitreichender Einschränkungen für den Betrieb von Skybeamern
Zuviel nächtliche Beleuchtung ist nicht nur eine Verschwendung von Geld und Energie, sondern auch mit ökologischen (Einfluss auf nachtaktive Tiere) und kulturellen (schwindende Sicht auf den Sternenhimmel) Nachteilen verbunden. In diesem Zusammenhang ist gerade die zunehmende Nutzung sogenannter Skybeamer zu kritisieren. Diese machen astronomische Beobachtungen in einem weiten Radius nahezu unmöglich, schädigen Zugvögel, Insekten und andere nachtaktive Tiere und stellen oft eine erhebliche Beeinträchtigung des nächtlichen Landschaftsbildes dar. Die Union sollte sich daher für zeitliche wie räumliche Einschränkungen beim Betrieb von Skybeamern einsetzen und die Einführung entsprechender Verwaltungsvorschriften für den Geltungsbereich der jeweiligen Landes-Immissionsschutzgesetze anstreben.
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Weiterführende Links zum Thema:
– Fachgruppe „Dark Sky“ in der VdS Deutschland
– CDU Hamburg: Klares Sternenlicht für Hamburg
– Der Westen: CDU will freienn Blick auf die Sterne
– Deutschlandfunk: Die Politik entdeckt die Lichtverschmutzung
Und weil niemand das Problem der Lichtverschmutzung so prosaisch erklärt, wie ZDF-Astronom Harald Lesch…
Kleiner Nachtrag: Die Bundes-CDU verlinkt das BLACK.blog Wernigerode auf ihrer Facebook-Seite und in CDUPlus: