JU-Kandidatencheck: Christian Reinboth (Listenplatz 12)

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Christian ReinbothIn den verbleibenden 48 Stunden vor der Wahl wollen wir hier im Blog die Mitglieder der Jungen Union vorstellen, die zur Kommunalwahl am 25. Mai auf der Liste der CDU Wernigerode kandidieren. Heute: Christian Reinboth, Jahrgang 1980, Diplom-Wirtschaftsinformatiker (FH), kandidiert auf Listenplatz 12.

Seit wann bist du schon Mitglied der CDU und weshalb bist du eingetreten?

Ich bin 2005 kurz nach meinem Studienabschluss an der Hochschule Harz in die CDU und in die Junge Union eingetreten. Eigentlich hatte ich schon als Student mit einem Eintritt geliebäugelt, habe mich aber zurückgehalten, weil ich mich voll auf mein Studium konzentrieren wollte. Nach dem Abschluss habe ich mich dann hier in Wernigerode mit der Mitgründung eines Unternehmens selbständig gemacht und hatte den Eindruck, mich jetzt auch in die Kommunalpolitik stürzen zu können. Schon 2006 wurde ich dann in den Vorstand der JU Wernigerode gewählt, seit 2008 bin ich zudem Mitglied im CDU-Stadtvorstand. Zur Kommunalwahl im Jahr 2009 habe ich schon einmal kandidiert, den Einzug mit knapp unter 100 Stimmen aber klar verpasst. Seit dieser Wahl sitze ich allerdings für die CDU-Fraktion als sogenannter Sachkundiger Einwohner im Wirtschafts- und Liegenschaftausschuss und nehme dieses Jahr auf Listenplatz 12 einen zweiten Anlauf.

Für die CDU habe ich mich damals entschieden, weil sich die bürgerlich-konservative Politik der Christdemokraten schon immer am besten mit meinen persönlichen Lebenseinstellungen gedeckt hat. Wer mich kennt weiß, dass ich natürlich längst nicht immer mit jeder Position meiner Partei – beispielsweise in Fragen der Umwelt- oder Netzpolitik – übereinstimme und durchaus auch mal öffentliche Kritik übe. Für mich gehört aber auch das zu einer lebendigen und demokratischen Partei dazu – und gelegentlich ändern sich ja sogar bundespolitische Standpunkte, die über Jahrzehnte als unverrückbar galten (man denke nur an den Atomausstieg).

Was interessiert dich an Politik auf kommunaler Ebene?

Ich halte die Kommunalpolitik für den am meisten unterschätzten politischen Bereich. Die leider oft sehr niedrige Wahlbeteiligung bei Stadtrats-, Kreistags- oder auch Landratswahlen zeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Politik auf kommunaler Ebene für unwichtig halten und nicht glauben, dass kommunale Entscheidungen sich auf ihr Leben auswirken. Das Gegenteil ist aber der Fall: Ob in einer Stadt oder Kommune ein Schwimmbad, eine Bibliothek, ein Tierpark oder ein Museum dauerhaft gehalten werden können, ob es dort familienfreundliche Möglichkeiten der Kinderbetreuung gibt oder ob Unternehmer gute Ansiedlungsbedingungen vorfinden, hängt in hohem Maße davon ab, wie verantwortungsbewusst Stadträte, Ortschaftsräte und Kreistagsmitglieder handeln und entscheiden. Gerade auf kommunaler Ebene ist Politik oft alltagsnah und greifbar – und eben das begeistert mich.

Wolfgang Böhmer
Als Teilnehmer einer Podiumsdiskussion mit unserem damaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Böhmer zur wirtschaftlichen Entwicklung Sachsen-Anhalts durfte ich im Herbst 2008 dem Zukunftsforum der Bundes-CDU in Dresden beiwohnen.

Warum kandidierst du für den Stadtrat und für welche Ziele möchtest du dich dort einsetzen?

Meine Frau und ich (und sicher auch unsere Tochter, die uns das allerdings noch nicht sagen kann) leben sehr gerne in Wernigerode, auch wenn es uns aus ganz anderen Gegenden hierher verschlagen hat- und ich halte es für wichtig, dass man sich dort, wo man gerne lebt, auch ehrenamtlich engagiert und positiv einbringt. Neben meiner Mitarbeit in diversen Vereinen in und um Wernigerode kann ich dies in der Kommunalpolitik am besten tun.

Im Falle eines Wahlerfolgs möchte ich mich vor allem für die Ausweitung der Bürgerbeteiligung in der Wernigeröder Kommunalpolitik einsetzen, wobei ich insbesondere die Einführung eines offenen Bürgerhaushalts für sinnvoll halte. Als jemand, der zumindest einigen Wintersportträumen hier im Harz kritisch gegenübersteht – insbesondere dann, wenn sie auf eine künstliche Schneeerzeugung setzen – stehe ich außerdem für eine kritische Begleitung der weiteren Schierker Ortsentwicklung. Zwei Ziele übrigens, die sich auch sehr gut miteinander verbinden lassen, denn schließlich hätten sich viele Bürgerinnen und Bürger an der Entscheidung für oder gegen die Schierke-Arena sicher sehr gerne in der einen oder anderen Form mitbeteiligen wollen. Hinsichtlich zukünftiger Vorhaben – wie etwa der weiteren Entwicklung des Winterbergs – sollten daher mehr Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Wie lautet dein persönlicher Tipp für die Sitzverteilung im neuen Stadtrat?

Gerade angesichts der hitzigen Debatten der letzten Wochen um den Bau der Schierke-Arena und die Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung in Wernigerode, fällt mir jede Prognose schwer. Dass die NPD durch den Verzicht auf die Nominierung von Kandidaten nach fünf Jahren wieder aus dem Stadtrat ausscheidet, ist auf jeden Fall schon mal ein Gewinn für die demokratische Kultur in Wernigerode. Den Piraten, die dieses Jahr erstmals zur Kommunalwahl antreten, traue ich dagegen durchaus den Sprung in den Stadtrat zu – allerdings nicht in Fraktionsstärke. Meine eigene Partei halte ich für so gut aufgestellt, dass die Verteidigung des Status als stärkste Fraktion hoffentlich gelingen wird. Mein – mit großer Unsicherheit behafteter – Tipp für die Verteilung der 40 Sitze lautet daher:

CDU – 13
SPD – 12
Linke – 9
Haus & Grund – 3
Grüne – 1
FDP – 1
Piraten – 1

Wahlkampfstand
Beim Straßenwahlkampf mit Angela Gorr MdL auf dem Wernigeröder Nikolaiplatz während der erfolgreichen Erstkandidatur von Heike Brehmer MdB für den Deutschen Bundestag im Jahr 2009.
Kompetenzteam Wissenschaft
Als Mitglied im CDU-Kompetenzteam Wissenschaft und Bildung zusammen mit Dr. Florian Schmidt, Dr. Oliver Franke und Thomas Toppel im Superwahljahr 2009.
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